Rolf Robischon Dipl.Päd.,
Rektor der Johannes-Grundschule Hausen von 2.04.1973 bis 31.07. 2004
Lehrer seit Dezember 1966 in Emmendingen, Mahlberg, Waldshut, Bahlingen, Waldkirch
und Hausen

Statt in einer Verabschiedungsfeier
mit Reden, Blumen, Gesängen und Kindervorführungen verabschiede ich mich lieber schriftlich von den Kindern und Erwachsenen mit denen ich an dieser Schule zu tun hatte.
Ich kam am 2. April 1973 als Alleinlehrer (so hieß das Amt damals) an die Grundschule Hausen. 
Ihren Namen Johannes bekam sie später.
Diese Grundschule sollte eigentlich aufgelöst, bzw. mit den anderen kleinen Grundschulen zusammen gelegt werden. 
Jetzt ist sie immer noch da.
Für zehn Jahre mindestens war ich „der neue Lehrer“, an dem auffiel, dass er nicht so „streng“ war wie seine Vorgänger, 
von denen einige regelrecht gefürchtet waren..
Klassenfotos von vielen Jahrgängen seit meinem ersten Tag in Hausen hängen in einem Glaskasten im oberen Schulflur.

Kompliziert wurde meine Arbeit mit der deutlichen Veränderung meiner Arbeitsweise etwa um 1988. Kinder bekamen zum Schreiben- und Lesen lernen Arbeitsmaterial das man nicht erklären muss. Für einige Jahre gab es Unsicherheit, Misstrauen 
und ständige Kontrollen durch die Schulbehörden Oberschulamt und Schulamt. 
Meine Denk- und Arbeitsweise entwickelte ich weiter, nannte sie „selbst organisiertes kooperatives Lernen im Schulanfang“ 
oder Robischon-Pädagogik und veröffentlichte sehr viel dazu. 
In Baden-Württemberg wurde ich zwar als Fortbildner ausgebildet, allerdings nie eingesetzt. Vorträge hielt ich in anderen Bundesländern in Schulen, bei Kongressen und an zwei Universitäten. Hierzulande hatten die Schulbehörden Probleme im Umgang mit mir.
Auch als ich einmal zu meiner eigenen Krankheitsvertretung abgeordnet wurde, nahm ich das allerdings eher gelassen.
Wie ich das Lernen von Kindern begleite und moderiere, ist zu sehen auf einer Internetseite mit einer fortlaufenden Dokumentation zu den Lernabläufen und Lernspuren der Kinder, mit denen ich in meinen letzten drei Schuljahren 
gearbeitet habe.

Wenn eines Tages das aufgeht, was ich angefangen habe, dürfen alle Kinder in Schulen selbstständig sein, 
werden niemals entmutigt, werden nie bestraft, lernen alles was sie erreichen können, miteinander und von einander. 
Dann gibt es keine Schulnoten mehr, keine Aussonderung und  keinen „Leistungsdruck“. 
Dann gibt es Erfolg, Erfindungen, Expertentum, Zusammenarbeit. 
Und Kinder lernen, wie man glücklich werden kann.

Ihnen allen, den Erwachsenen und den Kindern, wünsche ich alles Gute.

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