Schulbesuch am Montag 26.7.2004, 
drittletzter Tag für die Kinder mit dem gewohnten Lehrer

So, nun hab ich ENDLICH ein bisschen Zeit gefunden um ihnen zu schreiben!
Mir war der Morgen wirklich zu laut. Ich hatte auch den Eindruck, dass den Kindern selbst 
der Lärmpegel auch zu hoch war und das der Grund war weshalb viele Kinder schon vor 
der Pause nach draußen gegangen sind. 
Ich komme aus einer Familie mit 6 Kindern und kann nur aus meinen Erfahrungen sagen, 
dass es bei uns zu Hause auch immer sehr laut war und mich schon als Kind nicht der Lärm 
an sich gestört hat, sondern wenn der Lärmpegel konstant hoch war.
Ich finde es nicht "schlimm" den Kindern in einer Klasse zu sagen, dass es mir zu laut ist,
weil ich denke dass es einigen Kindern sicherlich auch so geht. 
In einer Grundschule bei mir zu Hause gibt es ein Handzeichen auf das die Kinder alle ruhig sein 
sollen wenn sie dieses sehen (und dann ebenfalls die Hand heben, bis schließlich die ganze Klasse
ruhig ist und die Hand hebt). Dieses Zeichen, das von der Lehrerin eingesetzt wird wenn sie etwas 
sagt, was die ganze Klasse betrifft  oder wenn es ihr allgemein zu laut ist darf und wird auch des 
öfteren von den Schülern gestartet. Die Schüler zeigen mir damit auch, dass sie ein zu lautes Umfeld stört. 
In der Stunde nach der Pause war es ja bedeutend ruhiger, was sicherlich auch darauf
zurückzuführen ist, dass die Kinder erheblich konzentrierter gearbeitet haben und sich auf dem Schulhof
zuvor richtig austoben konnten. (Dies ist sicher wichtig, obwohl sie sich ständig im Klassenzimmer 
frei bewegen können!)
Bei den Experimentier- Kästen habe ich konkrete Versuchs- Anleitungen vermisst, die die
Kinder beispielsweise zum Bau eines Wasserturms anregen. Denn um viele Phänomene der Physik 
oder auch der Biologie zu verstehen muss mir der Nutzen von höher gelagertem Wasser klar sein.
Ich denke, dass Kinder, die überhaupt kein Vorwissen zu diesem Thema besitzen nicht von selbst 
darauf kommen, einen solchen Turm zu bauen um das Wasser zu beobachten. 
(Einwand Robischon: „Doch, ist schon geschehen in der zurück liegenden Zeit.“)
Sehr gut gefallen hat mir das Sortieren und Aufräumen ihres Schreibtisches zu Beginn der
Stunde. Die Kinder haben sich wirklich Mühe gegeben das Material auf seine Vollständigkeit 
hin zu überprüfen und möglichst sinnvoll und schön anzuordnen. 
Und das Ergebnis konnte sich ja sehen lassen!
Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass mir der "Unterricht" etwas zu offen war. 
Im Leben muss man als Kind aber auch als Erwachsener ständig Anweisungen befolgen 
und sich an Regeln halten, ich finde dies aber nicht unbedingt eine Einschränkung, 
sondern wirklich auch eine Orientierungshilfe und Strukturierungshilfe. 
Ich werde mich als Lehrer nicht davor fürchten Anweisungen zu geben und konkrete 
Ergebnisse von Kindern zu erwarten, denn wie sie sicher selbst wissen steht man im 
Arbeits- wie im Privatleben immer unter dem "Druck" Ergebnisse zu liefern. Kinder 
sollten deshalb nicht in einer "künstlichen Welt" leben in der das nicht verlangt wird. 

F.R. Lehramtsstudentin   13.08.2004 
 

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