Copyright Rolf Robischon 2021

 Die Arbeitsweise

Lerngruppe statt Jahrgangsklasse
selbstorganisiertes kooperatives Lernen ist keine Methode.
So findet  Lernen seit Urzeiten statt,  selbstständig und miteinander.
So kam es zu Erfindungen, Weiterentwicklungen,  Wissen und Informationen darüber.
 lernen lassen
Möglichkeiten finden lassen
Irrtümer selber feststellen lassen
selbstständig und miteinander 
Wissen, Verhaltensweisen, 
Einstellungen und Kommunikationsformen 
nach vorhandenen Mustern und Möglichkeiten 
erfinden und weiter entwickeln lassen 
Nicht belohnen (bestechen) 
Nicht bestrafen (unterwerfen) 
Nicht antreiben (unter Druck setzen)
Was Kinder lernen können, wird zur Verfügung gestellt.
Lern- und Arbeitsblätter, Nachschlagewerke, 
vielfältiges Arbeitsmaterial.
unterschiedliche Informationen an den Wandtafeln und auf Plakaten,
so deutlich und "durchsichtig" wie möglich.
Lerngelegenheiten eben. Ich bin auch eine.
An der Lernuhr wird eingestellt, wieviel Zeit zur Verfügung steht.
Das sichere Ritual, der ganz klar strukturierte Ablauf.
Die Kinder können sich immer frei bewegen und immer reden.
Die Kinder können mich dauernd fragen.
Meine Antworten sind so kurz wie möglich.
Wenn die Kinder in den Raum kommen, 
suchen sie sich selber ihren Platz,
ihre Arbeit und ihre Arbeitspartner.
Ich erkläre nicht und gebe keine Arbeitsanweisungen.
Ich melde Kindern zurück, was ich sehe und höre.

 
An einer Schule ist das Wichtigste, dass da viele verschiedene Kinder sind 
und dass sich alle wohl fühlen.
Wenn Kinder der unterschiedlichsten Entwicklungsstände zusammen arbeiten,
werden Fragen gestellt und es entstehen neue Erfindungen und Erkenntnisse.
Bisheriges Wissen ist immer nur Muster zu neuem und eigenem Wissen, 
zu eigenen Verhaltensweisen und Einstellungen.
Neues Wissen kann nur an vorhandenes "andocken".
Kommunikationsformen können nur miteinander weiterentwickelt 
und wirklich brauchbar werden.
In meinen Klassen oder lieber Lerngruppen habe ich auch als es hierzulande 
durchaus noch verboten war 
Kinder mit besonderen Problemen und Handicaps mit lernen und leben lassen: 
Epileptiker, schwer Verhaltensauffällige, Autisten, Kinder mit IQ erheblich unter 70 oder 60,
Kinder mit Sprachstörungen und mit Wahrnehmungsproblemen.
Sie haben sich wohl gefühlt und erreicht, was ihnen erreichbar war.
Beobachtern fielen diese Kinder nicht auf.
Das Schulamt wollte hinterher nur einen Bericht über meinen Umgang mit dem autistischen Kind.
Bei einem Kind mit Down Syndrom wurde mir die Einschulung strikt verboten.
Down Syndrom sieht man eben und es wäre bekannt geworden.

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Ich werde immer wieder gerufen oder gefragt und bin in Bewegung zwischen den Gruppen 
und einzelnen Kindern. 
Ich erkläre und belehre nicht. Um Abläufe oder Zusammenhänge "durchsichtig" zu machen,
führe ich Vorgänge einfach durch und spreche dazu. Sobald ich höre, dass ein Kind macht:"Ah!", 
höre ich sofort auf, 
gebe die Kreide weiter, das Blatt oder die Computermaus und ziehe mich ein Stück zurück.
Quand les maitres cesseront dénseigner,
les élèves pourront enfin apprendre.

Wenn die Meister aufhören zu lehren,
werden die Schüler endlich lernen können.

                        Montesquieu (1689 - 1755)

 Die Kinder lernen miteinander zu reden, zusammen zu arbeiten, sich gegenseitig zu fragen und zu helfen,
 bei Konflikten zu vermitteln, in Büchern, Nachschlagewerken und demnächst im Internet auf die Suche zu gehen, 
 sich Spiele und Spielregeln auszudenken. Sie erfinden ständig Rollenspiele.

 Sie lernen und arbeiten selbstorganisiert und kooperativ.
(Robischon-Konzept)

Voraussetzungen?
Um so zu arbeiten und arbeiten zu lassen
ist nur die Vorstellung über Lernvorgänge nötig
offene Türen und Platz.
Die Johannes-Grundschule Hausen sieht aus wie viele andere auch,
mit Zellentrakten und bisher meistens geschlossenen Klassenzimmertüren.


Gebaut 1961 am Ortsrand

84 Kinder, 4 Klassen, 5 Lehrkräfte

 ein Stück verlängert 1985 

  Schulhof und Wiese mit 25 Baumarten zum Dorf hin
Es gibt ein gewaltiges Sofa, jede Menge Nachschlagewerke und andere Bücher,
Lern- und Arbeitsblätter für jede Reichweite,
inzwischen fünf  Computer  und natürlich Tische und Stühle,
die die Kinder sich so einrichten, wie sie es brauchen.
(Keine feste Sitzordnung. Schon gar nicht als "Galeere" oder Omnibus)
Mädchen sitzen sich gerne gegenüber, Jungen üblicherweise nebeneinander.
Wenn sich Jungen gegenüber sitzen, entsteht weniger Aggressivität.
Seit ich Kinder selbstorganisiert lernen lasse, seit 1988,
gab es in den Klassen für die ich zuständig war
  fast keine Unfälle.
    Zusammenarbeit  mit dem Kindergarten

Die ersten Monate des Schuljahrs besuche ich wöchentlich einmal den Kindergarten.

Ab April kommen die "Neuen" ebenso regelmäßig zur Schule und schauen, 
was es da gibt.

Einige haben sowieso schon immer wieder Geschwister zur Lerngruppe begleitet.
Sie werden bis zum Schuljahrsende reihum die Klassen besuchen


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